Ergotherapie bei Erwachsenen

Die ergotherapeutische Behandlung Erwachsener findet bei einer Vielzahl medizinischer Fachbereiche Anwendung:

Neurologie:
z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson, Schädel-Hirn-Trauma....

Orthopädie / Handtherapie:
z.B. degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates, CRPS, Arthrosen, Frakturen, Osteoporose...

Geriatrie:
z.B. Demenz, Morbus Alzheimer, Multimorbidität....

Psychiatrie:
z.B. ADHS im Erwachsenenalter, Depressionen, Manien, Burn-Out...
z.B. bei Begleiterscheinungen von onkologischen Erkrankungen sowie Nebenwirkungen derer medizinischen Behandlung

 
Das (Wieder)Erlangen von Alltags- und Handlungskompetenz hat für uns Priorität. Die enge Zusammenarbeit mit Angehörigen und dem weiteren Umfeld (z.B. Betreuer, Pflegepersonal) ist hierfür essentiell.

Bei medizinischer Indikation kann die Ergotherapie auf Verordnung des überweisenden Arztes auch als Hausbesuch stattfinden. 

Auf dieser Seite informieren wir Sie über unsere Behandlungskonzepte und Spezialisierungen.

homeCIMT


Als eine der ersten Ergotherapiepraxen deutschlandweit bieten wir das innovative Konzept homeCIMT an.

 

homeCIMT ist für Schlaganfall Patienten jeden Alters konzipiert, deren gelähmter Arm zumindest teilweise funktionsfähig ist (leichte bis mittelgradige Hemiparese) und bei denen der Schlaganfall mindestens 6 Monate zurückliegt. Wenn der Patient / die Patientin die betroffene Hand minimal bewegen kann und zu einem täglich konsequenten Training bereit ist, kann homeCIMT zu einer langfristigen Verbesserung der Einsetzbarkeit des motorisch eingeschränkten Armes führen.

 

Die Behandlung nach CIMT (Constraint Induced Movement Therapie, auch bekannt unter dem Namen Forced Used) basiert darauf, alltagsrelevante Fähigkeiten wiederholt zu üben. Der motorisch eingeschränkte Arm wird dabei trainiert, während der andere Arm durch einen speziellen Handschuh so weit wie möglich deaktiviert wird. Dadurch wird das intuitiv gelernte Vermeiden des betroffenen Arms verhindert, wodurch dessen Funktionalität erhöht wird. Studien belegen die hohe Wirksamkeit gegenüber anderen Therapieverfahren.

 

Das neue und innovative Konzept homeCIMT ist gezielt auf den Einsatz in ergotherapeutischen Praxen ausgelegt. Es wird im häuslichen Umfeld der Patienten angewendet und ist auf 20 Tage innerhalb von vier Wochen angelegt. Die Ergotherapeutin wird innerhalb dieser 4 Wochen fünf Therapiesitzungen zu Hause abhalten. Dabei werden Übungen im Bereich alltäglicher Aktivitäten ausgewählt, die der Patient täglich mit einem nicht-therapeutischen Trainingsbegleiter (Partner / Angehörige / Bekannte) absolviert. Im Rahmen der einzelnen Hausbesuche wird die Therapie fortlaufend kontrolliert und angepasst. Dabei wird auch der Übungsbegleiter zu den entsprechenden Übungen und Methoden gecoacht. 




Schmerztherapie


Jeder kennt Schmerzen, sei es nach akuten Verletzungen oder auch chronische, unspezifische Schmerzen. Doch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Schmerzen nur selten mit einem Gewebeschaden zusammenhängen. Vielmehr spielen eine Reihe von Faktoren eine Rolle, die unser Schmerzempfinden beeinflussen. So ist es auch wichtig, den Kontext und die Ressourcen des Schmerzpatienten genau zu inventarisieren. 

 

Schmerz muss nicht der Feind sein der über uns bestimmt. Wir sind der Chef und wir können Schmerzen beeinflussen.

 

Wir coachen Sie, um einen Ausweg aus dem Schmerz-Teufelskreis zu finden.



Handeln gegen Trägheit - Gesundheit durch Aktivität

 

Das Programm richtet sich an Menschen deren Betätigungsbalance, beispielsweise aufgrund einer schweren psychiatrischen Erkrankung, ein Ungleichgewicht aufweist. Häufig sind Passivität, sozialer Rückzug, Bewegungsmangel, Teilhabeeinschränkungen oder Betätigungseinseitigkeit die Folge. Mit Unterstützung der Ergotherapeutin sollen sie durch einen strukturierten Therapieprozess ihre Aktivitätsmuster so verändern, dass sich die Betätigungsbalance, Wohlbefinden und Teilhabe trotz krankheitsbedingter Einschränkungen verbessern. Das Programm folgt damit auch aktuellen recoveryorientierten Ansätzen. 

Konkrete Ziele sind zum Beispiel:

- sich selbst dazu motivieren können, sich eigene Ziele zu setzen und aktiv zu werden

- mehr Balance im Alltag erreichen

- in der Lage sein, alle Lebensbereiche gleichwertig zu betrachten

 

"Handeln gegen Trägheit" ist in Kanada schon lange ein etabliertes Programm und wurde ursprünglich für Menschen mit schweren psychischen Erkranungen entwickelt. Inzwischen wird es bei den verschiedensten Zielgruppen angewendet, zum Beispiel auch bei chronischen Schmerzen, Schlaganfall oder Demenz. Immer wenn es gilt, Trägheit zu überwinden und Handeln zu ermöglichen.



Häusliche Ergotherapie bei Demenz


Familien mit Demenzerkrankten müssen vielschichtige Herausforderungen meistern. Ergotherapie kann bei der Bewältigung einiger Problemsituationen helfen.

Die häusliche Ergotherapie bei Demenz ist ein vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Programm für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung und ihre Angehörigen. Es findet als Hausbesuch im Rahmen von 10-12 Behandlungseinheiten statt.

 

Ziele sind eine hohe Kompetenz, Autonomie und Lebenszufriedenheit der Betroffenen bei der Durchführung von Alltagsaktivitäten zu erhalten;

den Angehörigen mit der Betreuungssituation nicht zu überfordern;

wichtige Alltagsaktivitäten so zu gestalten, dass sie Betroffene und Angehörige zufriedenstellen und nicht zu viel Stress und Zeitdruck mit sich bringen.

 

Vorraussetzungen für die Teilnahme am Programm ist das Vorliegen einer Demenz mit leichtem oder mittelgradigem Ausmaß mit mindestens moderatem Hilfebedarf bei Alltagstätigkeiten (Haushalt, Selbstversorgung, Freizeit) sowie eine hauptversorgende Pflegeperson (z.B. Ehepartner), die Veränderungswünsche hinsichtlich Alltagsaktivitäten hat und körperlich und geistig in der Lage ist, Therapievorschläge umzusetzen.

 

Was ist, wenn die Vorraussetzungen nicht erfüllt sind? Kann eine Ergotherapie trotzdem sinnvoll sein?

 

Generell sollten Symptome wie Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten immer von einem Facharzt abgeklärt werden. Es muss nicht immer eine Demenz dahinterstecken. Auch andere Erkrankungen (wie Infektionen, Mangelernährung oder Depressionen) können diese Symptome hervorrufen. 

 

Bei einer Demenz im Anfangsstadium mit nur leichten kognitiven Einschränkungen und kaum Hilfebedarf bei Alltagsaktivitäten, können wir als Ergotherapeuten den Patienten mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Techniken unterstützen. So können wir über das Krankheitsbild und dessen Verlauf aufklären und mit weiterführenden Informationen beratend zur Seite stehen.

 

Ist eine Demenz sehr weit fortgeschritten und beginnt der Betreuungsaufwand die Belastungsgrenzen der Angehörigen zu übersteigen, können wir das Umfeld hinsichtlich alternativer Entlastungsoptionen beraten.

 

Demenz ist eine nicht heilbare Erkrankung. Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Betroffenen und seine Angehörigen zu coachen, um so lange wie möglich eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten.

Das Bearbeiten von Gedächtnisübungen / Arbeitsblättern erachten wir auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse als nicht zielführend bezogen auf den Erhalt kognitiver Fertigkeiten. Vielmehr streben wir eine langfristige, aktive Teilhabe im Alltag an. 




Ergotherapie bei Post-COVID-Syndrom


Haben Sie eine COVID-19 Erkrankung durchgemacht und leiden immer noch unter Beschwerden?

Zum Beispiel:

 

  • chronische Müdigkeit
  • Kurzatmigkeit und wenig Ausdauer
  • Konzentrationsprobleme
  • Gedächtnisschwierigkeiten
  • Stimmungsschwankungen
  • Körperliche Schwäche

 

Sind Sie nicht mehr in der Lage, den Anforderungen Ihres Alltags gerecht zu werden und die Aktivitäten des täglichen Lebens nach Ihrer Zufriedenheit aus zu führen?

 

Dann sollten Sie mit ihrem Arzt über die Möglichkeit einer ambulanten Ergotherapie sprechen.

 

Als Ergotherapeuten sind wir Experten für Alltagsprobleme und können Sie unterstützen, wieder mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erreichen.

 

Wir erarbeiten mit Ihnen gemeinsam Selbstmanagement-Strategien zum Umgang mit den Folgen der Erkrankung; wir bieten funktionelles Training zur Besserung der physischen und kognitiven Funktionen, um Aktivitäten wieder ausführen zu können; bei Bedarf unterstützen wir Sie bei der Rückkehr an Ihren Arbeitsplatz. 

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